“Let’s talk about money“ – Projektwoche im Praxistest
Wie wirtschaftliche Bildung durch agile Projekte erlebbar wird: Die Projektwoche „Let’s talk about money“ im Praxistest
In einer sich rasant verändernden Welt ist die Fähigkeit, sich flexibel auf neue Anforderungen einzustellen, von entscheidender Bedeutung. Nicht nur in der Arbeitswelt, sondern auch im Schulalltag. Genau hier setzt das Konzept der Agilität an – und bietet innovative Ansätze, um Schüler:innen fit für die Zukunft zu machen. In der Projektwoche Let’s talk about money, die wir kürzlich am Gymnasium Oberschützen mit der Klasse 3b und der engagierten Lehrerin Michaela Csar begleiten durften, wurde diese Theorie lebendig.
Agilität im Klassenzimmer – Was steckt dahinter?
Die Projektwoche basiert auf den Prinzipien von Scrum4Schools, einer Methode, die ursprünglich aus der IT-Branche kommt. Das zentrale Merkmal von Scrum ist das iterative Arbeiten in Sprints: Statt einer großen Aufgabe, die am Ende „abgeliefert“ wird, arbeiten die Schüler:innen in kleineren Etappen, erhalten kontinuierlich Feedback und können so ihre Arbeitsweise und Ergebnisse stetig verbessern. Diese Methode stärkt wichtige Kompetenzen wie Selbstorganisation, Teamarbeit und kritisches Denken.
Vom Konzept zur Realität – Der Schulbesuch am Gymnasium Oberschützen
Das Theoretische an Scrum und Scrum4Schools ist spannend, aber wie funktioniert es in der Praxis? Die Woche begann mit einem Kick-off mit Hilfe des Unterrichtsszenarios „Geld und ein gutes Leben: Was brauchen wir, um glücklich zu sein?“. Im Zentrum dieses Unterrichtsszenarios steht das Planspiel „Nervus Rerum“, welches den finanziellen Spielraum als Faktor für ein gutes Leben thematisiert. Anschließend ging es weiter mit dem Ball-Point-Game, einem Spiel, dass das Erfassen der Scrum-Abläufe ermöglicht und die Vorteile wie schnelles Scheitern, Ausprobieren, Eigenverantwortung, Selbstorganisation, Teamwork, usw. direkt erlebbar machte. Dann ging es aber auch schon an das Ausarbeiten der einzelnen Projekte in Gruppen.
Theorie trifft Praxis – Die Exkursion als Höhepunkt
Am dritten Tag der Projektwoche standen gleich zwei Exkursionen am Programm: In der Arbeiterkammer erfuhren die Schüler:innen genaueres über die Tätigkeiten der AK-Mitarbeiter:innen und welche Services sie als Arbeitnehmer:innen einmal nutzen könnten. Weiters wurden sie in einer lokalen Bankfiliale empfangen, wo sie nicht nur einen spannenden Vortrag zu den Berufen im Bankwesen erhielten, sondern auch mehr zu den Themen Sparen, Finanzieren und Veranlagen erfuhren. In der Bank gab es auch die Möglichkeit im Gespräch mit den Bankangestellten mehr über den Umgang mit Geld und finanzielle Verantwortung im realen Leben zu erfahren. Durch die Interviews mit zuvor erarbeiteten Fragen bekamen sie einen tieferen Einblick in die wirtschaftlichen Abläufe, die sie im Klassenzimmer recherchiert hatten. Für viele war dieser Ausflug ein Highlight!
Lernprodukte – was am Ende dabei rauskommt…
Bei unserem Besuch gegen Ende der Projektwoche in der Klasse 3b waren wir beeindruckt, wie schnell die Schüler:innen das Konzept des agilen Arbeitens in ihren eigenen Projekten zu den Themen Banken und Kredite; Umgang mit Geld; Einkommen; Konsumentscheidungen; und Arm und Reich aufgegriffen und umgesetzt hatten. Es war inspirierend zu sehen, wie die Schüler:innen ihre Talente in die Lernprodukte einbrachten: so entstanden neben klassischen Präsentationen auch Interviews, Podcasts und eine Zeitung.
Fazit – die agile Lernmethode in der wirtschaftlichen Bildung hat sich bewährt
Agiles Lernen ist mehr als nur eine Methode – es ist eine Haltung. In der Projektwoche Let’s talk about money haben die Schüler:innen nicht nur die Bedeutung von Geld und wirtschaftlicher Verantwortung kennengelernt, sondern auch wichtige Kompetenzen für ihr zukünftiges Leben erworben.
Die Umsetzung der Projektwoche am Gymnasium Oberschützen war ein voller Erfolg und wir freuen uns darauf noch viele weitere wirtschaftliche Projektwochen mit der Scrum4Schools-Methode zu sehen.