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Gut gegen Pyramidenspiele

Bildungssystem Finanzbildung

„Es gibt noch so viel Rattenfänger“ sang einst der Austropopper Reinhard Fendrich. Bis heute sollte er – leider – damit rechtbehalten. Gerade in Zeiten steigender Kosten florieren Angebote, die oftmals einer jungen Zielgruppe den schnellen Reichtum versprechen. Von scheinbaren Expert:innen auf TikTok und Instagram, über die Andrew Tate University bis hin zu einer der IM Mastery Academy, die gerade erst in Wien eine Veranstaltung für Jugendliche zwischen 16 und 20 Jahren organisierte, mit dem Versprechen bis zu $750.000 zu verdienen( derStandard.at berichtete: https://www.derstandard.at/story/3000000175758/der-traum-vom-luxus-wie-eine-dubiose-fina-mit-teenagern-geld-verdient). Die IM Mastery Academy ist nicht das erste und leider auch nicht das letzte pyramidenspielartige System. Denn wie soll man es sonst nennen, wenn junge Menschen ins Visier genommen werden und ihnen mit der Aussicht auf das schnelle Geld kostenpflichtige Finanzkurse schmackhaft gemacht werden. Geld und Status erlangt man dann, wenn man wieder neue Mitglieder für das System anwirbt.

Die Stiftung für Wirtschaftsbildung, gemeinsam mit ihren sieben Gründungsorganisationen, möchte Schüler:innen auf das Leben nach der Schule vorbereiten und sie mittels Wirtschaftsbildung dabei unterstützensoll in ihrem Leben nachhaltige, verantwortungsvolle Entscheidungen treffen zu können. Für den Schutz junger Menschen vor möglicherweise schädlichen Lockangeboten hat die Stiftung drei nachhaltige Lösungsansätze definiert:

1.     Hohe versprochene Rendite = hohes Risiko

Eine Faustregel in der Wirtschaft und im Leben lautet: Wenn einem eine hohe Rendite bzw. der schnelle Gewinn versprochen wird, dann handelt es sich fast immer um ein hochriskantes Geschäft. Das kann aufgehen, tut es aber eben oft auch nicht. Die Wirtschaftsbildung soll junge Menschen auf solche Gefahren sensibilisieren. Darum kann nicht oft genug betont werden, dass wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein, es meistens auch nicht wahr ist.

2.    Wirtschaft erleben – Wirtschaft verstehen

Wirtschaft darf nicht rein theoretisch oder abstrakt vermittelt werden, sondern muss mit der Lebensrealität der jungen Menschen verknüpft werden. Dafür gibt es heute unzählige Anknüpfungsmöglichkeiten. Wenn sie die Möglichkeit haben, dann stellen junge Menschen auch entsprechende Fragen: gerade jetzt zu Themen wie Kryptowährungen, die Chancen als Social-Media Star reich zu werden, oder mit passiven Einkommensquellen die finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen – alles Themen mit denen Jugendliche regelmäßig auf Social Media in Berührung kommen.  Deshalb stellt die Stiftung für Wirtschaftsbildung Lehrkräften nicht nur Unterrichtsmaterialien zur Verfügung, die an der Realität von Jugendlichen anknüpfen, sondern bietet darüber hinaus auch innovative Ideen zur spannenden Unterrichtsgestaltung.

3.    Kritisches und vernetztes Denken

Wirtschaft ist ein komplexes System und wir alle sind ein Teil davon.  Genau dieser ganzheitliche Vermittlungsansatz ist von enormer Bedeutung, damit Jugendliche Wirtschaft nicht nur verstehen, sondern auch die Scheu verlieren, sie aktiv mitzugestalten. Darum werden im Rahmen der Wirtschaftsbildung nicht nur Wissen und ökonomische Kompetenzen gefördert, sondern eben auch Zukunftskompetenzen, wie kritisches, vernetztes Denken.

Wer also eine ungefähre Ahnung von Finanzprodukten, keine Scheu vor dem Thema Wirtschaft hat und zudem auch ein Stück weit hinter die Kulissen von vermeintlichen Expert:innen und Influencern blicken kann, sollte deutlich besser vor Finanzfallen und Pyramidenspielen gefeit sein.


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