Geld wechseln in Nordmazedonien – Lernen mit echtem Geld
Als die MS Oberland ihre Reise nach Nordmazedonien vorbereitete, merkte sie schnell: Mit Euro kann man dort nicht direkt bezahlen. Die Landeswährung heißt Mazedonischer Denar (MKD), und man muss sein Geld erst umtauschen, also wechseln. Das klingt nach einer einfachen Aufgabe – ist aber in Wirklichkeit eine spannende Lernsituation rund um Geld und Wirtschaft.
Was passiert beim Geldwechsel?
Beim Geldwechsel erfährt man, dass Geld unterschiedliche Werte haben kann. Für 1 Euro bekommt man etwa 61 Denar. Dieser Kurs ist nicht zufällig, sondern hängt von wirtschaftlichen Faktoren ab, zum Beispiel davon, wie stark die Wirtschaft eines Landes ist oder wie stabil seine Währung bleibt. So wird sichtbar, dass Geld nicht überall gleich viel wert ist – ein wichtiger Gedanke, um Wirtschaft besser zu verstehen.
Finanzwissen im Alltag
Beim Wechseln von Geld muss man vergleichen, rechnen und entscheiden: Wo ist der Kurs fair? Was kostet das Wechseln? Ist es sicherer, am Automaten Geld abzuheben oder in einer Wechselstube zu tauschen? Solche Überlegungen zeigen, was Finanzbildung im Alltag bedeutet: aufmerksam sein, Informationen prüfen und überlegt handeln.
Mehr als nur Zahlen
Das Geldwechseln regte die MS Oberland auch dazu an, über größere Fragen nachzudenken:
Warum braucht jedes Land seine eigene Währung? Was passiert, wenn man Geld tauscht und wieder zurücktauscht? Was, wenn Geld an Wert verliert? Und wie hängt das mit dem Leben der Menschen am Ort zusammen?
Durch Fragen wie „Welche Rolle spielt Geld in unserem Zusammenleben?“ näherte sich die MS Oberland dem Thema Wirtschaft und wie sie funktioniert, an.
Einfache Handlung, komplexe Zusammenhänge
Beim Geldwechsel wird sichtbar, dass Geld kein statischer Wert ist. Der Wechselkurs zeigt, wie Währungen zueinander stehen – beeinflusst durch wirtschaftliche Stabilität, Handel, Inflation oder politische Entwicklungen. In Nordmazedonien ist der Denar relativ stabil an den Euro gebunden, was Vertrauen schafft, aber auch Abhängigkeiten verdeutlicht. Diese Beobachtung lädt dazu ein, über Währungsstabilität und wirtschaftliche Souveränität nachzudenken.
Bildung über das Portemonnaie hinaus
Wer also in Nordmazedonien Geld wechselt, übt nicht nur den Umgang mit einer neuen Währung, sondern kann dabei auch ökonomisches Denken im besten Sinne „in Aktion“ erleben.
Geschrieben von David Lins
Mal etwas anderes als Euro
Als wir im Sommer in Mazedonien waren, standen wir vor einer Herausforderung und hatten ein kleines Problem. Da Mazedonien außerhalb der EU ist, gibt es dort auch keine Euros. Die Währung dort heißt Denar. Ein Euro sind rund 61 Denar. Da man in einem Wechselbüro Gebühren bezahlen muss und dabei ja auch Geld verliert, eröffnete unsere Lehrerin Brigitte Praxmarer eine eigene kleine Wechselstube für uns.
Wann immer wir also Geld brauchten, recherchierten wir den aktuellen Tageskurs und planten unsere Ausgaben. Zu gewissen Zeiten konnten wir zu Brigitte gehen und den Betrag in Denar wechseln – noch dazu ohne jede Gebühr. Wir haben dabei über viele Themen gesprochen: Was kostet das Abheben an unterschiedlichen Automaten, und gibt es verschiedene Gebühren? Sollte ich besser mit Euros bezahlen? Ich habe viel über Geld gelernt.
Mit den Denars in der Geldtasche fühlte es sich so an, als hätte ich viel mehr Geld, denn 10 € sind 610 Denar – das ist doch richtig viel Geld!
Unser Wechseln haben wir auch immer im Booklet dokumentiert, wie eine richtige Buchhaltung. Wir waren alle sehr froh, dass Brigitte diese Rolle übernommen hat.
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