Was ist eine Lernstrecke?
Jede Lernstrecke der Stiftung für Wirtschaftsbildung besteht aus vier Phasen: (1) erlebnisorientierte Einstiege, (2) selbstgesteuertes Lernen, (3) gemeinsame Vertiefung und (4) Ausstieg. Im Folgenden werden die Phasen genauer beschrieben.
Phase 1: Erlebnisorientierte Einstiege
Der Start in ein Thema ist besonders wichtig, um die Neugierde der Schüler:innen und das Interesse am Thema zu wecken. Erlebnisorientierte Einstiege bieten die Möglichkeit ein gemeinsames Erlebnis zu schaffen, um so die Schüler:innen für die darauffolgenden Inhalte zu motivieren. Die Einstiege können dabei unterstützen, an die Lebenswelt der Schüler:innen sowie an vergangene Lernerfahrungen anzuknüpfen.
Phase 2: Selbstgesteuertes Lernen
Selbstgesteuerte Lernphasen bieten Schüler:innen die Möglichkeit Verantwortung für ihren Lernerfolg zu übernehmen. Um dies zu ermöglichen, finden sie eine vorbereitete Lernumgebung (analog und/oder digital) vor, die Lernziele sowie mögliche Lernwege dorthin aufzeigt. Die Lernumgebung ist der gesetzte Rahmen, innerhalb dessen sich die Schüler:innen frei bewegen (= lernen) können und sollen. Beim vorliegenden Material wird die Lernumgebung via chabaDoo zur Verfügung gestellt und mit einem analogen Lernplan ergänzt.
Je nach Reife und Erfahrung der Schüler:innen brauchen sie bei der Durchführung eines selbstgesteuerten Lernens mehr oder weniger Unterstützung durch die Lehrperson. Die Lehrperson nimmt die Rolle eines Lerncoaches ein, d. h. sie unterstützt die Schüler:innen bei ihren individuellen Lernprozessen. Die Lehrer:in gewährleistet zu Beginn, dass sich alle Schüler:innen in der Lernumgebung zurechtfinden und das nötige „Werkzeug“ haben, um die Aufgaben lösen zu können. Zu Beginn braucht es also genügend Raum, um etwaige Fragen zu klären. Während der Lernzeit leistet die Lehrer:in bei Bedarf „Hilfe zur Selbsthilfe“.
Idealerweise wird die Zeit während des selbstgesteuerten Lernens möglichst bewertungsfrei gestaltet. Zur Beurteilung könnten aber zum Beispiel Endprodukte herangezogen werden, zu denen Schüler:innen vorher bereits ein Feedback bekommen haben.
Phase 3: Gemeinsame Vertiefung
In der Phase „Gemeinsame Vertiefung“ wird der Fokus auf einzelne Lernziele innerhalb des jeweiligen Kompetenzbereichs gelegt. Von den Lehrer:innen gesteuert erarbeiten die Schüler:innen diese gemeinsam im Klassenverband bzw. in Gruppen. Im Gegensatz zu Phase 2 stehen hier analoge Materialien im Mittelpunkt. Ziel ist es, im Rahmen der Unterrichtseinheiten 21st Century Skills, wie z. B. Kollaboration, Kommunikation, kritisches Denken und Problemlösung, zu fördern.
Phase 4: Ausstieg
Zum Abschluss eines Themas beschäftigen sich Schüler:innen mit „Good News“ und einer Portfolioaufgabe. Die positiven Nachrichten und Beispiele sollen dazu beitragen, dass sich die Schüler:innen von den Problemen, die in der Lernstrecke besprochen wurden, nicht überwältigt fühlen. Das Ziel dabei ist Handlungsoptionen für den Alltag offenzulegen und zu diskutieren. Die Portfolioaufgabe zum Schluss soll außerdem die kreativen Skills und die Präsentationsfähigkeiten der Schüler:innen fördern.