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Zukunftsdialog Bildung: langfristige Bildungsstrategie für Österreich

Schulpilot Wirtschaftsbildung, Bildungssystem, Veranstaltungen

Nachhaltige Reformen im Bildungssystem brauchen parteiübergreifenden Schulterschluss

Die Stiftung für Wirtschaftsbildung plädiert für eine langfristige österreichische Bildungsstrategie, die von einem parteiübergreifenden Schulterschluss getragen wird. Diesen Impuls setzte Stiftungsvorstand Matthias Reisinger gestern im Rahmen der Veranstaltung „Zukunftsdialog Bildung: Gemeinsam für eine nachhaltige Bildungsstrategie“ in Anwesenheit von Mandatar:innen aller fünf im österreichischen Nationalrat vertretenen Parteien. „Internationale Beispiele zeigen, dass nur eine partei- und ideologieübergreifende Bildungsstrategie nachhaltige Verbesserungen bringt“, erklärt Reisinger und ergänzt, „Dafür braucht es die Parteien im Nationalrat, die beim Zukunftsthema Bildung über ihren ideologischen Schatten springen und gemeinsam eine langfristige Bildungsstrategie erarbeiten und mittragen.“

Als Prototypen für eine solche Strategie bringt Reisinger das Thema Wirtschaftsbildung ins Spiel: „In über drei Jahren Stiftungstätigkeit haben wir wertvolle Erfahrungen in der Konzeption und Umsetzung eines komplexen bildungspolitischen Veränderungsprozesses gesammelt. Die Einbindung verschiedener Organisationen und der Ausgleich unterschiedlicher Interessen ist dabei von zentraler Bedeutung“, erklärt Reisinger, „Zudem erfährt Wirtschaftsbildung als Thema breiten gesellschaftlichen Rückhalt. 85 Prozent der Schüler:innen und alle Schüler:innenvertretungen sprechen sich genauso für mehr Wirtschaftsbildung aus wie 88 Prozent der Unternehmen und zwei Drittel der Bevölkerung.“

Diskutiert wurde dieses Thema im Rahmen des Zukunftsdialogs Bildung. Auf Einladung der Stiftung für Wirtschaftsbildung trafen vergangenen Dienstagabend wichtige Stakeholder zur Weiterentwicklung der Bildungslandschaft zusammen. Zwei Keynote-Speaker gaben wertvolle Einblicke in die „London Challenge“, ein britisches Erfolgsbeispiel für erfolgreiche, langfristige Bildungsstrategien. Anschließend diskutierten die Mandatar:innen aller im Nationalrat vertretenen Parteien, Hermann Brückl (FPÖ), Muna Duzdar (SPÖ), Sybille Hamann (GRÜNE), Martina Künsberg Sarre (NEOS) und Rudolf Taschner (ÖVP), angeregt über langfristige Bildungsstrategien für Österreich.

Gemeinsame Verantwortung für die Zukunft

Bildungsorganisationen und Staaten in Europa und weltweit haben bereits erkannt, dass die Bildung der nächsten Generationen die wichtigste Investition in die Zukunft ist. Einige davon konnten es bereits erreichen, sich mit allen relevanten Stakeholdern auf eine langfristige Bildungsstrategie zu einigen, die parteiübergreifend und unabhängig von Legislaturperioden gemeinsam verfolgt wird. Die Stiftung für Wirtschaftsbildung setzt bereits seit Jahren auf Synergien unterschiedlicher bildungsnaher Organisationen, um ein großes, gemeinsames Ziel zu erreichen. Durch diesen erfolgreichen Ansatz initiierte sie auch den Dialog für eine langfristige Bildungsstrategie. „Im Rahmen unseres Pilotprojektes für Wirtschaftsbildung konnten wir – gestützt durch eine breite zivilgesellschaftliche Allianz – an den 60 teilnehmenden Schulen bereits nach kurzer Zeit nachhaltige Veränderungen bewirken“, erläutert Reisinger. „Wir stellen unser dadurch gewonnenes Wissen gerne zur Verfügung und laden als überparteiliche Plattform zur Erarbeitung einer langfristigen und breit getragenen Bildungsstrategie an.”

Best Practice: London Challenge

Beim Event im Wiener Impact Hub sprachen Roland Bernhard, Professor an der KPH Wien/Krems und Chris Tomlinson, CEO des Co-op Academies Trust aus Großbritannien, über das Best-Practice Beispiel “London Challenge“. Im Rahmen dieser ist es gelungen, unterschiedliche Anspruchsgruppen aus einem breiten, politischen Spektrum für ein langfristiges Bildungsziel zu gewinnen. Abseits der Eliteschulen Großbritanniens schienen die Londoner Schulen immer in den unteren Bereichen der Schulrankings auf. Diese kämpften meist mit unterschiedlichen Problemen wie Disziplin- und Drogenangelegenheiten und wurden als Brennpunktschulen betitelt. Das von 2003 bis 2011 durchgeführte Programm „London Challenge“ entstand aus einem Schulterschluss von Landes- und Stadtpolitik, welcher mehrere Regierungswechsel in dieser Zeit überdauerte. „Mit vielschichtigen Maßnahmen konnte erreicht werden, dass die Londoner Schulen zum Projektschluss im Landesvergleich mit den besten Schulergebnissen punkteten. Auch nach Projektende hat die London Challenge positive Nachwirkungen für jedes Kind im Schulsystem gebracht“, berichtet Chris Tomlinson, CEO der britischen Bildungsorganisation Co-op Academies Trust, in seiner Keynote.

Bilder.

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